Diese Überschrift stand auf einem Flyer für den 4. Hospiz- und Palliativtag des Main-Taunus-Kreises.
Durch Kontakt zu einigen Hospizhelfern war ich sehr gespannt, wie dieser Tag ablaufen würde. Wenn ich Freunde und Bekannte gefragt habe, ob sie Interesse hätten, mich zu begleiten, schüttelten die meisten mit dem Kopf und sagten, dass das sicher ein trauriger Nachmittag wäre und ich merkte, mit Krankheit oder Tod wollte sich keiner auseinandersetzen, obwohl es doch jeden irgendwann trifft.
Ich war sehr gespannt, als ich am 8. Oktober 2022 zu der Veranstaltung ging. In einem der Räume war der Markt der Möglichkeiten mit mehreren Ständen von Hospiz- oder Palliativ-Organisationen, an denen man sich in der Pause informieren konnte und hilfreiches Info-Material bekam.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Birgit Kirschbaum, Adnan Shaikh und Madlen Oberdick sprach der Journalist und Buchautor Stefan Loß über das Thema „Das Leben feiern – auch wenn es gemein zu dir ist“. Er hielt einen sehr interessanten Vortrag mit viel persönlichen Schicksalen, immer wieder durchzogen von der Kraft seines Glaubens. Und er wirkte trotz seiner eigenen gesundheitlichen Probleme (er bekam nach längeren anderen medizinischen Versuchen und Dialyse schließlich die Niere seiner Frau transplantiert) so positiv. Sein Vortrag war durchaus auch mit Humor durchzogen.
In der Pause bot der Landfrauenverein Kaffee und Kuchen an und man hatte Zeit, sich weiter zu informieren oder am Bücherstand zu stöbern. Passend zum Thema gab es eine Ausstellung unterschiedlicher Bilder von Schülern der Albert-Einstein-Schule und der Heinrich-von-Kleist-Schule sowie weiteren lokalen Künstlern.
Aufgelockert wurde das Programm durch den Masithi-Chor und die Kinderturnerinnen des TV Eschborn.
Im Podiumsgespräch, das auch wieder Stefan Loß moderierte, waren vier Gäste, die über ihr Leben oder ihre Arbeit berichteten, eine Wunscherfüllerin vom Wünschewagen, ein Krankenhausseelsorger und zwei Frauen, die jeweils über ihr Schicksal, und wie sie gelernt haben, damit umzugehen, berichteten. Aus ihren Erzählungen sprach Kraft und Energie.
Nach einer nochmaligen musikalischen Darbietung war der sehr kurzweilige Nachmittag viel zu schnell zu Ende. Für mich persönlich war es ein weiterer Schritt, Krankheit und Tod nicht als „Feind“ zu sehen. Das Motto dieses Tages „Das Leben feiern“ sollte einem immer bewusst sein und ich glaube, dieser Tag hat auf vielfältige Art und Weise den Besuchern im voll besetzten Saal Anregungen und Denkanstöße gegeben.
Ich sage nur einfach DANKE für einen schönen – und ganz und gar nicht traurigen Tag.

Ein Beitrag von Birgit Kirschbaum